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Nunninger Namen

Hänggi und Co. - Stammgeschlechter aus Nunningen

Dass Hänggi zu den Nunninger Stammgeschlechtern zählt, ist keine Überraschung: Sie stellten nicht nur 35 Prozent der über 5000köpfigen Bürgergemeinde, sondern dominieren auch heute noch zahlenmässig im Dorf. Neben den Hänggis gehören aber noch zehn weitere Familiennamen zu den alteingesessenen Nunninger Geschlechtern. Systematisch erfassbar sind diese Geschlechter erst seit Ende des 16. Jahrhunderts, als in den Pfarreien die sogenannten Pfarr- oder Kirchenbücher eingeführt wurden. Entstanden sind die entsprechenden Familiennamen aber schon früher, wahrscheinlich im 12. und 13. Jahrhundert. Damals begannen zuerst die freien, später auch die unfreien Bauern, sich in Nachahmung des Adels nach ihrer Wohnstätte, nach ihrem Beruf oder ganz einfach durch Annahme eines zweiten Namens zu benennen. Auch die Namen der Nunninger Stammgeschlechter sind ausnahmslos auf diese Weise entstanden. Gestützt auf die vom Familienforscher Kurt F. Laube im Auftrag der Gemeinde Nunningen erstellten Familiengeschichten werden die Nunninger Stammgeschlechter kurz vorgestellt.

 

Altermatt
Der Name Altermatt hängt vermutlich mit der Bezeichnung eines landwirtschaftlichen Grundstücks (Matte) zusammen. Zur selben Begriffsgruppe gehören Namen wie Andermatt, Odermatt oder Zurmatten. Ursprüngliche Heimat der Altermatt waren die Walsersiedlungen südlich des Monte Rosa, von wo sie in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Baumeister ins Solothurnische einwanderten und sich zunächst in Balsthal und Solothurn (Stadtbürgerrecht 1560) niederliessen. Ende des 16. und im 17. Jahrhundert waren sie im Schwarzbubenland als wandernde Baumeister tätig: 1594 erbauten sie das Spiessenhaus im Kloster Beinwil und 1648 die Klosterkirche in Mariastein. Während einzelne Zweige im Baugewerbe blieben, schlugen andere im 17. und 18. Jahrhundert die geistliche oder militärische Laufbahn ein: P. Hieronymus war 1745-1765 Abt von Mariastein, zahlreiche Altermatt dienten als Offiziere in Frankreich, drei im Generalsrang, darunter der berühmte Urs Altermatt (1650-1718). Andere Altermatt-Zweige kauften Mühlen, Wirtshäuser und grosse Bauernbetriebe. Der Stammvater der Nunninger Altermatt, Wolfgang (1631-1711), kam aus Ramiswil und erwarb 1659 die Engi-Mühle (bis heute im Besitz der Familie). Im 18. und 19. Jahrhundert liessen sich die Nunninger Altermatt in anderen Dörfern des Schwarzbubenlandes nieder und begründeten eine wohlhabende Müller- und Wirtedynastie: in Büsserach 1749, Büren 1793, weiter in Kleinlützel, Erschwil und Zullwil. In allen Dörfern, auch in Nunningen, gehörten die Altermatt zur wirtschaftlichen und politischen Oberschicht des Ancien Régime; sie stellten Dorfmeier und Gerichtssässen. Auch die ersten an Universitäten ausgebildeten Nunninger stammten aus dieser Familie, so der 1670 geborene Kapuzinerpater Urs und der 1851 geborene Gerichtspräsident und Dr. iur. Wilhelm aus Oberkirch. Bemerkenswert ist, dass die Vorfahren aller noch lebenden Schwarzbuben-Altermatt ursprünglich aus der Engi, aus Nunningen-Dorf oder aus Oberkirch stammten.

Wappenbezeichnung:Wappen Altermatt
In Blau ein silberner Sparren überhöht von zwei fünfstrahligen goldenen Sternen, im Schildfuss ein halbes Mühlerad in Gold. Das Wappen kann von den Altermatt von Nunningen allgemein geführt werden.

 

Bühler
Der Name Bühler geht vermutlich auf den Flurnamen Bühl oder Büel zurück, der auch in Nunningen vorkommt und schon im frühen 16. Jahrhundert in den Gligenberger Urbaren (Vorläufer der Grundbücher) nachgewiesen ist. Die Bühler müssen schon lange in Nunningen ansässig sein, wird der Name doch bereits in den Urbaren von 1515 erwähnt. Sie waren überwiegend Bauern und Tauner (Taglöhner), übten aber auch andere Berufe wie Schuhmacher, Schmied, Schneider und Krämer aus. Im späteren 16. Jahrhundert bemühte sich der Schuhmacher Jakob Büller um Aufnahme ins Solothurner Stadtrecht. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wanderten zahlreiche Nunninger Bühler nach Amerika aus.

Wappenbezeichnung:Wappen Bühler
In Silber über grünem Dreiberg ein gesenkter roter Sparren, überhöht von zwei schwarzen Kugeln. Bei diesem Wappen handelt es sich um eine Neuschaffung, die von den betreffenden Familien heute allgemein geführt werden kann.

 

Dietler
Der Name Dietler geht wie viele andere Familiennamen auch auf einen Vornamen zurück. Aus Dietrich (französisch: Thierry) entstand die Koseform Dietler, die sich allmählich zu einem Nachnamen entwickelte. Auch die Dietler sind ein sehr altes Geschlecht in Nunningen. Der älteste Urbar von 1515 legt den Schluss nahe, dass damals in Nunningen mehrere Familien mit dem Namen Dietler lebten; erwähnt werden auch Dietler in Meltingen und Zullwil. In den Archivquellen des 16. Jahrhunderts begegnet man diesem Familiennamen nicht nur in der Vogtei Gilgenberg, sondern auch in der Nachbarvogtei Thierstein, vor allem in Büsserach und in Kleinlützel. Die Dietler waren überwiegend Bauern; einzelne waren Schmiede, Wagner, Zimmerleute, Weber und Wirte. Zahlreiche Dietler übten das Amt des Gerichtssässen in Nunningen und Meltingen aus. Für damalige Verhältnisse besonders einflussreich muss Ulrich Dietler gewesen sein, der zwischen 1521 und 1527 als letzter Vogt der Ramsteiner auf Gligenberg residierte (Schlossherr Hans Imer hatte seine 1527 an Solothurn verkaufte Herrschaft durch Vögte aus der bäuerlichen Oberschicht verwalten lassen).

Wappenbezeichnung:Wappen Dietler
In Rot über grünem Dreiberg ein grosses silbernes Prankenkreuz, begleitet von zwei goldenen Lilien und zwei goldenen 6-strahligen Sternen, im Wechsel. Das Wappen, das seit 1664 besteht, wird heute von den betreffenden Familien allgemein geführt.

 

Fellmann
Der Name Fellmann lässt sich von der mittelhochdeutschen Berufsbezeichnung „Völlemann“ (Abdecker, Schinder) ableiten . Für diesen Namen sind verschiedene Schreibweisen bekannt, etwa Fhälman, Fölman , Felman, Vellmann oder auch Fehlman. Die Nunninger Fellmann waren Bauern und Tagelöhner; einzelne übten auch Berufe wie Wirt, Metzger und Gerber aus. Ihr Stammvater scheint Jost Fellmann zu sein, der zwischen 1595 und 1611 als Pfarrer in Oberkirch wirkte. Der aus Beromünster im Kanton Luzern stammende Geistliche war mit Christiona Weberin verheiratet und hatte mindestens einen Sohn; er muss bereits mit Frau und Kind(ern)nach Oberkirch gekommen sein. Pfarrer Fellmann scheint im Volk und auch beim Landvogt sehr beliebt gewesen zu sein; jedenfalls blieben obrigkeitliche Aufforderungen, dem „Concubinat“ des Oberkircher Pfarrers ein Ende zu bereiten, lange Zeit wirkungslos. Erst nach mehrmaligen Interventionen des Bischofs wurde Fellmann schliesslich 1611 im Alter von etwa 70 Jahren aus seinem Pfarramt entlassen, worauf er Oberkirch verliess. Seine direkten Nachkommen übten in Nunningen das Gerberhandwerk aus.

Wappenbezeichnung:Wappen Fellmann
In Gold über grünem Dreiberg ein grünes Kleeblatt. Das Wappen wurde 1937 im Staatsarchiv Solothurn deponiert.

 

Gasser
Der Name Gasser entstand aus den Begriffen „in den Gassen“, „an den Gassen“ oder auch „Gassengericht“ (Gericht, das ursprünglich auf der Gasse oder mit von der Gasse geholten Personen abgehalten wurde). Es handelt sich um ein sehr altes Schweizer Geschlecht, das in vielen Kantonen – von Freiburg bis Graubünden und von Schaffhausen bis Wallis – heimisch ist. Im Kanton Solothurn ist das Geschlecht vor 1600 in den Gemeinden Dornach, Günsberg, Kammersrohr, Laupersdorf, Mümliswil, Ramiswil, Rüttenen, und Nunningen ansässig. In der Gemeinde Nunningen sind die ersten Gasser gegen Ende des 16. Jahrhunderts urkundlich belegt, nämlich 1583 und 1589 im Eheregister. In den Urbaren der Vogtei Gilgenberg der Jahre 1515, 1540 und 1575 hingegen sind keine Gasser als Haus- oder Grundbesitzer erwähnt. Deshalb wird angenommen, dass sie gegen Ende des 16. Jahrhunderts zugezogen sind, vermutlich aus Laupersdorf oder Mümliswil. Der Urkundlich belegte „Stammvater“ der Nunninger Gasser, der Bauer Johannes Gasser (ca. 1600-1662), wurde nicht in Nunningen geboren. Doch der Zuzüger muss sich schon bald Ansehen erworben haben, denn er übte als Statthalter, Steuermeier und Waisenvogt drei wichtige öffentliche Ämter aus.

Wappenbezeichnung:Wappen Gasser
In Rot über grünem Dreiberg eine gesichtete, zunehmende, aufwärts gerichtete, goldene Mondsichel, überhöht von einem einfachen goldenem Kreuz. Wappen an Kirchfenster zu Oberkirch. Wird von den Gasser von Nunningen heute allgemein geführt.

 

Häner
Der Name Häner zählt zur Gruppe jener Nachnamen, die im Laufe der Zeit aus dem ursprünglichen Vornamen Heinrich entstanden sind. In die gleiche Kategorie gehören Namen wie Handrich, Händel, Henner und Hänggi. Bei den Häner muss es sich wie bei den Hänggi um ein in unserer Gegend alteingesessenes Bauerngeschlecht handeln. Urkundlich sind sie seit 1483 in den Herrschaften Gilgenberg und Ramstein nachgewiesen. Zu jener Zeit war ein gewisser Heintz Häner Vogt zu Ramstein. Der Waisenvogt Hans Häner war schon im Jahre 1515 als Grundbesitzer in Zullwil aufgeführt. Der urkundlich belegte „Stammvater“ der Nunninger Häner, Ludovicus Häner (ca. 1570-1636), war Müller in der Engi; durch die Heirat mit der jüngsten Tochter des Engi-Müllers Claus Thoma war er Mitbesitzer der Engi-Mühle geworden. „Ludi“ Häner amtierte zeitweise auch als Mitglied und „Urteilssprecher“ des Gilgenberger Gerichts. Von Beruf waren die Nunninger Häner Bauern, Müller, Schuhmacher, Hammerschmiede und später auch Zimmerleute.

Wappenbezeichnung:Wappen Häner
Geviert; 1 + 4 in Silber eine schwarze Lilie, 2 + 3 in Schwarz eine silberne Jakobsmuschel. Dieses Wappen ist eine Neuschaffung des Staatsarchivs Solothurn. Es kann von den betreffenden Familien allgemein geführt werden.

 

Hänggi
Beim Nachnamen Hänggi handelt es sich um eine alemannische Kurzform des Vornamens Heinrich (wie auch Häner). Die Schreibweise dieses Namens ist sehr unterschiedlich; bekannt sind etwa die Formen Hencki, Henckhi, Henge, Henggi, Hengky, Hängcki, Hänckhi oder eben Hänggi. Auch bei den Hänggi muss es sich um ein alteingesessenes Bauerngeschlecht handeln, das schon im 15. Jahrhundert in Nunningen, Oberkirch und Meltingen, später auch in Zullwil, urkundlich nachgewiesen ist. So erwähnt etwa das Jahrzeitbuch von Meltingen im Jahre 1480 Heintzi Hengi, Hans Henning von Meltingen, Andres Hencki von Nunningen sowie Klaus Henggi, die alle dem Gotteshaus in Meltingen bodenzinspflichtig waren. Laut den drei ältesten Urbaren der Vogtei Gilgenberg (1515, 1540,1575) besassen die Hänggi schon damals zahlreiche Häuser und Grundstücke in Nunningen und schienen zu den Reichsten im Dorf zu zählen. Neben dem Bauernberuf übten die Nunninger Hänggi auch verschiedene Handwerkerberufe aus; im 17. Jahrhundert sind Hänggi als Wirte in Nunningen und Meltingen belegt. Immer wieder erscheinen sie als Träger wichtiger öffentlicher Ämter wie das des Dorf- oder des Kirchmeiers; häufig werden Hänggi als Gerichtssässen und später auch als Schulmeister genannt.

Wappenbezeichnung:Wappen Hänggi
In Rot eine eingeschweifte blaue Spitze beseitet von je einer goldenen Lilie, im Schildfuss auf grünem Dreiberg ein laufender silberner Brunnen.
Das Wappen kann von den Hänggi von Nunningen allgemein geführt werden.

 

Kilcher
Der Name Kilcher gehört zu den Familiennamen, die auf eine Berufsbezeichnung zurückgehen wie Beck, Schmied, Weber oder Bauer. Im Fall von Kilcher (oder Kircher) muss die Berufsausübung in einem Zusammenhang mit der Kirche gestanden haben. Es wird angenommen, dass das Geschlecht der Kilcher schon vor 1500 im Schwarzbubenland ansässig war; Belege dafür lassen sich allerdings keine finden. Hingegen werden bereits im ältesten Urbar von Gilgenberg aus dem Jahre 1515 drei Kilcher von Oberkirch (Hans, Ulli und Bläsi) als Zinspflichtige genannt. Der urkundlich belegte „Stammvater“ der Nunninger Kilcher, Udalricus Kilcher (ca. 1580-1640), war Bauer auf dem Gwidem (Pfarrgut) in Oberkirch. Die Nunninger Kilcher waren überwiegend als Bauern, Taglöhner und Schreiner tätig; einige von ihnen bekleideten das Amt des Waisenvogts.

Wappenbezeichnung:Wappen Kilcher
In Blau auf grünem Dreiberg eine silberne Kirche mit silbernem Tor und Fenstern, überhöht von einem gesenkten goldenen Sparen; im Schildhaupt beseitet von zwei 6-strahligen goldenen Sternen. Bei diesem Wappen handelt es sich um eine Neuschaffung, deren Führung seit 1955 für die betreffenden Familien empfohlen wird.

 

Pflugi
Auch der Name Pflugi geht auf eine Berufsbezeichnung zurück: die Namensträger waren Hersteller von Pflügen. Interessanterweise übten die Pflugi schon im 16. Jahrhundert in Nunningen den Beruf des Schmieds aus. Die Pflugi scheinen zu den alteingesessenen Geschlechtern der Herrschaft Gilgenberg zu gehören. Obwohl vor 1500 nicht urkundlich erwähnt, wird angenommen, dass die Pflugi schon früher hier ansässig waren. Im ältesten Urbar von Gilgenberg wird 1515 ein Christian Pflugi am Hof zu Himmelried als Zinspflichtiger genannt. Die Pflugi zählten zu den wohlhabenden Familien und bekleideten in Himmelried wichtige öffentliche Ämter. Die Nunninger Linie der Pflugi geht auf den Himmelrieder Bauern Melchior Pflugi (1664-1713) zurück, der sich 1706 entschloss, nach Nunningen zu übersiedeln. Sein Sohn Petrus baute später ein neues Bauernhaus im Dorf. Von Beruf waren die Pflugi überwiegend Bauern, wir finden unter ihnen aber auch Schmiede, Schneider, Schuhmacher und Wirte. Auch in Nunningen bekleideten sie öffentliche Ämter wie das des Ammanns oder des Waisenvogts.

Wappenbezeichnung:Wappen Pflugi
In Silber auf grünem Hügel eine blaue Pflugschar begleitet von zwei roten sechsstrahligen Sternen. Für die Pflugi von Seewen: Grund rot, Pflugschar und Sterne silbern.
Das Wappen wurde 1973 bereinigt und gilt für die Pflugi von Breitenbach, Himmelried und Nunningen.

 

Stebler
Höchstwahrscheinlich geht der Name Stebler auf eine Berufsbezeichnung, genauer auf eine Berufstätigkeit, zurück: Die Richter waren in früheren Zeiten mit einem Richterstab versehen, der die Vorlage für den späteren Familiennamen Stebler gegeben haben soll. Nach anderer Version entstand der Name Stebler in Anlehnung an die Münzen mit dem Baslerstab, „Stäbler-Pfennige“ genannt. Aus den verschiedenen Zahlungsmitteln lassen sich auch anderer Familiennamen wie Schilling, Pfenninger, Heller oder Kreuzer ableiten. Urkundlich sind die Stebler in der Herrschaft Gilgenberg seit 1467 nachgewiesen: Ein gewisser Wernli Stebler war Zeuge in einer Streitsache. Im ersten Urbar von Gilgenberg (1515) wird ein Hans Stebler als Grundbesitzer in Nunningen erwähnt. Und auf einer Liste der „Büchsenschützen“ der Vogtei Gilgenberg von 1604 sind mehrere Stebler aus Nunningen, Zullwil und dem Roderis aufgeführt. Die Nunninger Stebler waren vor allem Bauern, aber auch Wirte und Schmiede; zudem bekleideten sie öffentliche Ämter wie das des Kirchmeiers, des Gerichtssässen und des Waisenvogts. Der urkundlich belegte „Stammvater“ der Nunninger Stebler, Claus Stebler (1555-1617), war Wirt in Nunningen.

Wappenbezeichnung:Wappen Stebler
In Blau ein goldener Senkrecht-Balken belegt mit einem schwarzen Stab. Das Wappen kann von den Stebler von Nunningen heute allgemein geführt werden.

 

Wehrli
Beim Namen Wehrli handelt es sich wohl um die Koseform des Vornamens Werner. Die Schreibweise ist sehr unterschiedlich; man findet Varianten wie Werli, Wernli, Wernlin, Wernher, Werlin, und eben Wehrli. Es wird angenommen, dass die Wehrli ursprünglich nicht in Nunningen ansässig waren, sondern sich erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts hier niederliessen. Möglich ist, dass die Nunninger Wehrli von jenen Wehrli abstammen, die um 1600 von der Rottmatt in der Kammer Beinwil, einem Zufluchtsort der Wiedertäufer, nach Grindel gezogen waren, wo sie sich später Wohlstand und öffentliches Ansehen erwarben. Vermutlich um 1680 übersiedelte ein Zweig der Grindel-Wehrli nach Nunningen. Die Nunninger Wehrli waren überwiegend Bauern oder Taglöhner; es finden sich unter ihnen aber auch Schneider, Weber und Schuhmacher. Nur wenige von ihnen zählten zu den wohlhabenderen Bauern im Dorf.

Wappenbezeichnung:Wappen Wehrli
Gespalten von Blau und Silber belegt mit zwei Lilien in gewechselten Farben; am Spalt eine Hausmarke in gewechselten Farben. Bei diesem Wappen handelt es sich um eine Neuschaffung aus dem Jahre 1964 von G. Cambin, Breganzona, für Wehrli Rudolf von Nunningen geb. 1924, Sohn des Xaver, wohnhaft seiner Zeit in Riehen. Es soll in der Regel nur mit Einverständnis der Person, die das Wappen angenommen hat, geführt werden.